... ein Architekt der Meinung ist, ob er ein Bautagebuch führe oder nicht, sei seine "persönliche Angelegenheit":
... "Meinungsverständnisse" über das Fällen von Bäumen "ausgeräumt" werden:
... ein Kollege, der offenbar soeben eine Hartz'sche Ich-AG gegründet hat, mir (wie auch anderen potentiellen Auftraggebern) seine Mitarbeit, u.a. auch in Form von Planungsleistungen, anbietet, und zwar zu Stundensätzen von 12,50 € bis 15,00 € (und das allen Ernstes !)
(Bin mir nicht ganz sicher, ob das wirklich in die Kategorie 'Spaßiges' passt - aber gibt's da nicht auch den 'Galgenhumor' ?)
... sich Autoren in einem (jüngst erschienenen) Fachzeitschriften-Aufsatz zum Thema "Zunehmender Landschaftsverbrauch in Deutschland" wie folgt ausdrücken: "Ziel der angestrebten nachhaltigen Landschaftsentwicklung ist es, dass das Management bzw. die Planung sich innerhalb von intrinsischen und anthropogenen Werten und einer zu planenden Landschaft orientiert." - Dies (endlich) erkannt zu haben, bringt uns in der Praxis ein großes Stück weiter !
(Achten Sie mal drauf: Derzeit lässt sich der Grad der Wissenschaftlichkeit einer Arbeit aus dem universitären Umfeld daran messen, wie häufig Text-Absätze mit "Vor dem Hintergrund ..." und "Im Kontext ..." beginnen ;-)
... der Leiter der Einkaufsabteilung eines (privatrechtlich organisierten) Auftraggebers bei Honorarverhandlungen zu einem kleinen Zusatz-Auftrag mich fragt, wieviel Prozent "Treue-Rabatt" ich ihm denn einzuräumen gedenke
... ein Gericht einem Kollegen von der Hochbau-Zunft ins Stammbuch schreibt: "Ein Architekt kann sich nicht darauf berufen, dass ihm an der Universität die für die Erfüllung der Aufgaben notwendigen Fachkenntnisse nicht vermittelt worden sind." (BGH-Urteil vom 10.07.2003 - VIIZR329/02; kann hier nachgelesen werden)
... ein (von der Kameralistik gebeutelter) Auftraggeber sich gegen Jahresende bei uns Buntstifte zum Kolorieren "ausborgt", weil der Haushaltsposten für derartiges Arbeitsmaterial bereits ausgeschöpft sei (Ist tatsächlich passiert !!!)
... die öffentlich-rechtliche Auftraggeberschaft, die sich womöglich eben noch heftig in's Zeug gelegt hat, um (mittels "Vergabegespräch") zu verhindern, dass ich mir eine goldene Nase verdiene, wenig später darum bittet, ein für sie wichtiges Gerichtsurteil zugefaxt zu bekommen, weil ihr Amt (leider) keine Fachzeitschriften abonniert hat.
- Die Thedinghäuser Zeitung berichtet am 21.08.2003 über eine neu errichtete Windkraftanlage und fügt hinzu: "Für die gesamten Baumaßnahmen wendet die XY GmbH einen fünfstelligen Millionenbetrag auf." Ob sich das Projekt wohl rechnet ?!?
- In der Stadtverwaltung Göttingen setzt sich die Erkenntnis durch, dass jede Tätigkeit von städtischen Mitarbeitern Geld kostet:
Neugierig, was dahintersteckt ? Dann klicken Sie bitte hier
- Die Stadtverwaltung Brandenburg an der Havel, Tiefbau- und Grünflächenamt, hat einen Auftrag vergeben und gibt öffentlich bekannt:
richtig gelesen: "Eingegangene Angebote: 80 (in Worten: achtundachtzig)"
(Original aus dem EU-Amtsblatt hier, als pdf-Datei downloadbar hier)
- Das Brandenburgische Autobahnamt Stolpe schreibt europaweit die Objektplanung Verkehrsanlagen und Entwurfsvermessung für den sechsstreifigen Ausbau der Autobahn (A)10, km 121,0 bis km 135,0 westlicher Berliner
Ring, aus und definiert dabei die Mindestbedingungen, die Bewerber, die sich um diesen Auftrag bemühen wollen, erfüllen müssen. Die 'Finanzielle und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit' soll u.a. nachgeweisen werden durch Angabe des "Umsatzes der letalen drei Jahre für erbrachte vergleichbare Leistungen"
(Nachzulesen im Original hier, als pdf-Datei hier)
- juristischer Zirkelschluss = Teufelskreis = circulus louisiensis
(Fußnote aus Natur und Recht H. 6 (2002), S. 236):
- Das Hochbauamt des Landratsamts Ilm-Kreis schreibt europaweit Generalplanerleistungen zum Bau einer Turnhalle auf dem Campusgelände der Technischen Universität Ilmenau aus. Modalitäten der Beauftragung u.a. wie folgt:
(Original / pdf-Datei)
Die Suche bei Google nach dem Begriff "Stehgreif" fördert im übrigen derzeit ungefähr 1780 Resultate hervor (Ausprobieren) - und ab heute noch einen mehr ;-)
- Die Wirtschaftsbetriebe Saarlouis, Eigenbetrieb der Kreisstadt Saarlouis, schreiben europaweit die Planung/Sanierung des Freibades Steinrausch aus und definieren die Aufgabenstellung für den zu beauftragenden Planer unter anderem wie folgt:
Tatsächlich ! :
"Ständiger Kontakt mit Behörden zur Verhinderung amtsimmanenter Untätigkeit"
(Wer's nicht glaubt, kann's hier im Original nachlesen oder hier als pdf-Datei downloaden)
- Bei einer Ende der 1980er Jahre durchgeführten Umfrage bei rheinland-pfälzischen Kommunen nach dem Stand ihrer Flächennutzungs- und Landschaftsplanung war von einer Gemeinde angegeben worden, dass im Jahr 1975 ein Landschaftsplan in Auftrag gegeben worden sei, ein Fertigstellungsdatum wurde jedoch nicht genannt.
Des Rätsels Lösung: Der beauftragte Ingenieur "war nicht mehr auffindbar" !
- ... wieder aus dem Saarland: Der dortige Landesbetrieb für Straßenbau verlangt im Zuge einer europaweiten Auschreibung von den Bewerbern um den Auftrag u.a. auch eine "eidesstattliche Erklärung über die finanzielle Leistungsfähigkeit (Liquidation)"
(hier im Original nachzulesen oder hier als pdf-Datei downzuloaden)
Dies scheint mir denn doch ein wenig verkürzt das wiederzugeben, was der § 11 (Ausschlusskriterien) der VOF wie folgt formuliert:
"Von der Teilnahme am Vergabeverfahren können Bewerber ausgeschlossen werden,
a) die sich im Konkursverfahren, im gerichtlichen Vergleichsverfahren oder in Liquidation befinden oder ihre Tätigkeit eingestellt haben oder sich aufgrund eines in den einzelstaatlichen Rechtsvorschriften vorgesehenen gleichartigen Verfahrens in einer entsprechenden Lage befinden,
b) ..." usw. usw.
Der Unterschied zwischen "Liquidation" und "Liquidität" ist übrigens hier sehr anschaulich beschrieben.