28.07.1997:

Konzept für Geographisches Informationssystem (GIS) im Hainich vorgelegt

Systematische Erfassung und Verarbeitung aller im Naturraum Hainich anfallenden Informationen wird möglich

Das Informationszentrum Hainich in Bad Langensalza baut derzeit ein Geographisches Informationssystem (GIS) über den Naturraum Hainich auf. Die Europäische Union fördert dieses Vorhaben im Rahmen eines LIFE-Projekts.

In diesem System sind für das Gebiet des zukünftigen Nationalparks Hainich die Daten über Geographie, Klima, aber auch Flora und Fauna in einem Computer gespeichert. Diese Informationen werden systematisch erfaßt und lassen sich untereinander verknüpfen und interpretieren. So sind Lebensräume besonders gefährdeter Tierarten, wie der Wildkatze, hier registriert. Ihr Schutz kann besonders bei räumlichen Planungen wie Straßenbauten, Rad- oder Wanderwegen berücksichtigt werden.

Heutige und ältere Luftbilder sowie das zentrale Erfassen von Ergebnissen aktueller wissenschaftlicher Tätigkeit im Hainich bieten eine hervorragende Grundlage für die künftige systematische Erforschung dieses einmaligen Naturraumes. In der Praxis sind ökologische Informationen ein unverzichtbares Hilfsmittel bei regionalen Planungen der Kommunen. Deren Auswirkungen auf den Naturraum Hainich werden kalkulierbar.

In der Zukunft werden interessierte Besucher in entsprechenden Einrichtungen mittels Info-Computer selbständig Wissenswertes über den Naturraum Hainich abfragen können. Das Geographische Informationssystem für den Hainich ist weiterhin in ein thüringenweites System eingebettet. So lassen sich ein effektiver Wissensaustausch und ständige Aktualität sichern.

„Dieses Beispiel verdeutlicht, daß mit den Möglichkeiten moderner Technik ein wichtiger Beitrag zum Schutz und zur Erhaltung einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt geleistet werden kann“ erklärte Stephan Illert, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt.

Katrin Trommer